Im Paradies in Lanquín und Semuc Champey

Und jetzt sind wir wirklich im Paradies. Als wir hier in Lanquin ankamen, trauten wir unseren Augen nicht, so schön war es. Mitten in den Bergen lag der kleine Ort, und in der letzten halben Stunde Busfahrt über eine Schotterpiste sind wir auch durch keine andere Ortschaft gekommen, so abgeschieden liegt Lanquin in traumhaft grüner Kulisse. Auf einem kleinen Hügel befand sich unsere Unterkunft, die aus kleinen Strohdach-Hütten bestand und einen Pool hatte, dessen Panorama kaum zu übertreffen war. Und so genossen wir die allabendliche Session im Pool bei Rotwein und selbstgemixtem Melonencocktail. 

Ach ja, das sollte vielleicht noch erwähnt werden. Die Übernachtung im Doppelzimmer hat 9 Euro pro Nacht pro Person gekostet. Und da waren wir schon im besten Haus untergebracht mit einem phänomenalen  Ausblick von der Terrasse. Es fiel schwer, sich tagsüber von da aus wegzubewegen, um sich die eigentlichen Attraktionen der Umgebung anzuschauen.


Wir rafften uns natürlich trotzdem auf und besuchten beispielsweise eine Höhle, aus der nach Einbruch der Dunkelheit täglich Tausende von Fledermäusen zur Nahrungssuche nach draußen fliegen. Es war ein beeindruckendes Schauspiel, wie sie über unseren Köpfen ihre Kreise drehten und den Weg ins Freie fanden. Man sah und hörte es überall flattern, und die Menge an Tieren erzeugte einen spürbaren Luftstrom. 

Nicht weniger spannend war die Wasserhöhle in Semuc Champey. Mit Kerzen in unseren Händen kletterten und schwammen wir durch die dunkle Tropfsteinhöhle, die tolle Formationen an Stalagmiten und Stalagtiten aufzuweisen hatte. Aber auch für ein paar Adrenalinkicks war gesorgt, indem wir unterirdische Wasserfälle hinaufklettern oder 2 m tief in ein schwarzes Loch springen oder uns rutschenderweise durch irgendwelche engen Stellen kämpfen mussten. In Kombination mit dem anschließenden Tubing auf dem Rio Cahabón war es ein wirklich lustiges Abenteuer.

Die eigentliche Hauptattraktion in Semuc Champey sind aber die Kalksteinbecken, die mit kristallklarem Wasser gefüllt sind, in denen man wie im Paradies baden kann. Die Farben waren einfach unglaublich.

Was man auf den Fotos schwer sehen kann, dass es sich bei den Becken um eine Naturbrücke aus Kalkstein handelt, unter der der Rio Cahabón etwa 300 m unterirdisch fließt. 


Dieser Fleck Erde ist wirklich unheimlich schön und zählt ganz klar zu den Favoriten unserer Reise. Man kann nur hoffen, dass hier nicht bald eine Asphaltstraße hinführt und die Idylle zerstört. Denn wenn man nicht wie die meisten Backpacker eine organisierte Tour dahin bucht, sondern mit den öffentlichen Fahrzeugen stehend auf der Ladefläche  mitfährt, ist schon die Fahrt von Lanquin nach Semuc Champey ein echtes Highlight, bei dem man mit den Einheimischen in Kontakt kommt und jede Menge Spaß hat.