Gefaehrliche Bootsfahrt nach Punta Gallinas

Von Cabo de la Vela sollte es in reichlich 2 Stunden nach Punta Gallinas, dem nordlichsten Zipfel von Suedamerika gehen. Wir brauchten mehr als 3 Stunden und die Fahrt war alles andere als ein Vergnuegen. Die See war so rauh, dass ich mir nicht sicher war, ob wir lebend da oben ankommen. Ich glaube, in Deutschland waere man unter diesen Bedingungen nicht mit Touristen losgefahren. Das Wasser peitschte einem unaufhoerlich mit hohem Druck ins Gesicht und die Wellen schwappten oft in unsere "Nussschale" hinein, die eine Schraegglage hatte, die nicht mehr gesund sein konnte. Manchmal befanden wir uns noch im Wellental, als schon die naechste Welle am Bug brach. Die ersten 10 min fanden wir`s noch lustig, aber bereits nach 15 min waren wir pitschenass und begannen zu frieren. Meine Augen brannten vom Salzwasser und ich bereute, die Taucherbrille nicht draussen gelassen zu haben.

 

In Gedanken schmiedete ich bereits Plaene, was ich tue und wohin ich versuche zu schwimmen, wenn wir kentern. Vor mir standen 3 grosse Styroporkisten mit Lebensmitteln..., davon haette ich mir von einer Kiste den Deckel geschnappt, um etwas schwimmfaehiger zu sein. Aber so weit, wie das Land weg war, haette man wahrscheinlich bei den Wellen und der Stroemung keine Chance gehabt. Wir waren zu dritt und alle hatten die gleichen Gedanken. Wir wolllten nur noch heil ankommen. Gesprochen wurde irgendwann nicht mehr und wir waren froh, als wir die ruhige Bucht erreichten.

 

Aber das alles war schnell vergessen, als man sah, was die Natur da oben schon wieder gezaubert hatte. Eine gruene Lagune mit roetlichen Felsklippen und blauem Himmel. Das Farbschauspiel war grandios! Zwischen den Kakteen flogen 20cm grosse Grillen wie kleine Hubschrauber hin und her und es gab endlose Sandduenen, die direkt ins Meer abfielen. Einfach herrlich!

 

Herrlich war auch das Essen. Es gab frisch gefangenen Fisch und ich habe zum ersten Mal in meinem Leben Langusten gegessen. Sehr sehr Lecker! Mein bester Freund wurde Lorenzo, ein Papagei, der so zärtlich mit seinem Schnabel am Ohr knabbern konnte, dass es schon fast etwas Erregendes hatte... :-)

 

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