Venezuela 2007 - Was Schiffe, Wellen und Taxis gemeinsam haben

So, da bin ich wieder. Da Ihr mir alle so viel Wind gewünscht habt, hat es dieser auch nicht mehr gewagt zu verschwinden und ich hatte noch ein paar richtig geile Tage auf dem Wasser. Der erste Tag führte uns nach Macanao in den äußersten Zipfel der Insel. Haben wie immer die Autos beladen, diesmal aber auch die großen Boxen angeschlossen und sind dann mit lauter Musik auf dem Auto tanzend einmal quer über die Insel gefahren. Interessant war dabei ein Stopp (wenn Ihr die Bilder anschaut, nein das ist kein Schiffsfriedhof!!!!) an einer Werft. Es ist unvorstellbar, wie dort die alten Kähne mit Handarbeit wieder flott gemacht, aber auch neue Schiffe gebaut werden. Und da Dirk, der unsere Kitesafari leitet, mal Bootsbauer gelernt hat, konnte er uns natürlich auch jede Menge erklären und zeigen. Ihn da wieder weg zu bekommen, war gar nicht so einfach :-), aber schließlich wollten wir ja auch noch kiten. Fast hätten wir das aber aufgrund der Wellen, die sich an der Küste so stark brachen (dem sogenannten Shorebreak, wie es die Profis nennen:-), dass es zu gefährlich gewesen wäre, verzichten müssen, aber wir haben es dennoch gewagt... Ich hatte echt ganz schön Schiss, weil ich unter solchen Bedingungen natürlich noch nie gefahren bin, aber das einzig Schwierige war wirklich nur das Rauskommen. Das war nur möglich, indem man die Wellen zählte und in der kurzen Phase, wo die Wellen etwas sanfter waren, losfuhr. Man hatte nur wenige Sekunden, aber es hat dank Dirks Erfahrung besser funktioniert als ich dachte... Draußen konnte man dann ganz entspannt über riesige langgezogene Wellen fahren. Ein echt geiles Gefühl! Am Abend haben wir dann da draußen gegrillt und an einem echt idyllischen Platz mit Hängematten den Tag mit Cuba Libre ausklingen lassen.
Am Tag darauf in La Restinga gab's auch wieder Wellen, die vom Strand aus wesentlich harmloser ausssahen, als sie tatsächlich waren. Da war der tag zuvor nichts dagegen! Mann oh Mann, das war ne echte Herausforderung für mich, denn da stand die Welle teilweise fast schon senkrecht unmittelbar vor Dir und Du bist wie ne Wand hochgefahren und dahinter regelrecht wieder runtergefallen. Wenn Du aber Pech hattest, brach sie genau vor Dir und da hieß es nur noch „abhauen", aber koordiniere das mal alles beim ersten Mal... Aber ich habe das für meine Verhältnisse ganz gut gemeistert und war echt stolz auf mich.
Am letzten Tag gings noch mal auf die Insel Cubaqua, wo es in einer Lagune zur Abwechslung mal ganz glattes Wasser gab. Dort war ich so lange auf dem Wasser, dass ich von den mitgenommenen Baquettes leider keines mehr abbekommen habe und auf dieser echt einsamen Insel fast verhungert wäre ... :-) Die Rückfahrt mit dem Boot war dann auch wieder ein echtes Highlight. Die Einheimischen rasen mit den Booten dermaßen durch die Wellen, dass man, wenn man sich nicht dolle festhält, aus dem Boot fallen würde. Und ohne etwas Körperspannung, wuerde man sich bei dem Auf und Ab wahrscheinlich einige Knochen brechen. Na gut, letzteres ist jetzt vielleicht ein bisschen übertrieben, aber das sind schon wirklich kleine Kamikazefahrten und trotz der traumhaften Sonnenuntergänge kommt da keinerlei Romantik auf.
Ähnlich aufregend sind die Fahrten hier mit dem Taxi. Da darf man echt nicht genau hinsehen. Reifenprofil tendiert gegen Null, überall Rost, der Tacho zeigt auch nichts an und dementsprechend muss die Tachobeleuchtung natürlich auch nicht funktionieren. Man sieht hier auch fast mehr Männer unter ihren Autos liegen, weil es wohl immer etwas zu schrauben gibt... Ein paar kleine Details findet Ihr auf den Fotos... Dennoch hat mich ein solches am Sonntag abend sicher zu meiner Gastfamilie gebracht. Ich wurde herzlich empfangen und da ich hier im Haus das Internet nutzen kann, werde ich an dieser Stelle erstmal aufhören und über den Rest in Kürze berichten.
Bleibt noch die Frage nach der Gemeinsamkeit von Schiffen, Wellen und Taxis: ... wenn Ihr Euch die Bilder anschaut, seht Ihr es bestimmt...
Alle koennen brechen!