Höchst gefährlich...

Ist das Wandern durch Olivenhaine eigentlich gefährlich??? Seit 3 Wochen gehört das Wandern auf Korfu definitiv zu den Extremsportarten und sollte nur von sehr erfahrenen und mutigen Menschen betrieben werden… :-)

 

Auf meiner letzten Natur-Kultur-pur-Wanderung war irgendwie der Wurm drin. Schon nach wenigen Minuten musste ich das erste aufgeschürfte Knie verarzten. Ja, diese Schotterwege haben es in sich. Schnell rutscht man da mal weg. Nach einigen weiteren Kilometern der nächste Sturz -dieser war dann aber leider nicht mehr ganz so harmlos. Ich wusste nicht, dass man sich beim Wandern so sehr verletzen kann, dass die gesamte Kniescheibe freigelegt ist und Sehnen wieder zusammen genäht werden müssen… Bin ja echt nicht zimperlich, aber das sah schon beim ersten Anblick nicht wirklich gut aus. Und so endete der 14-tägige Urlaub für die arme Frau schon am 3. Tag im Krankenhaus und nach weiteren 3 Tagen gab`s nen Krankenrücktransport für sie nach Deutschland. Heftig, oder?

 

Ihr könnt Euch vorstellen, dass ich fast 3 Wochen lang Sprüche bekam so in die Richtung, ob man es wagen kann, mit mir mitzulaufen usw… Am Freitag darauf verteilten sich die Kommentare aber zum Glück ein wenig, denn beim Aerobic hatte sich jemand den Fuß gebrochen. Eh da glaubt man echt, das höchste Verletzungsrisiko besteht mein Mountainbiken - aber weit gefehlt!!!!!

Um aber die Verletzungsstatistik der verschiedenen Bereiche ein wenig im Gleichgewicht zu halten, habe ich mich an meinem freien Tag der Stock- und Stein-Tour angeschlossen und mich in einer sandigen Kurve aus voller Fahrt mal so richtig hingeschmissen. Dabei hieß es doch immer Geschwindigkeit gibt Stabilität???? Irgendwie hat das bei mir nicht so ganz funktioniert! Oder ich war doch für mein Können mal wieder zu schnell??? Musste ich mir, als ich das Skifahren lernte, nämlich auch schon immer sagen lassen… :-) Naja, mein Arm sah danach auf jeden Fall auch nicht so lecker aus und tat ganz schön weh. Die erste Nacht konnte ich vor Schmerzen kaum schlafen und mein „Vernunftsgen“ sagte daraufhin: „Na gut, dann ist wohl das Kiten auch erstmal für ne Weile tabu, denn Meerwasser trägt nicht gerade zur Heilung solcher Wunden bei.“ Die Jungs von der Wassersportstation haben teilweise richtig tiefe Krater in ihrer Haut, weil das Salzwasser die Wunden immer tiefer ausspült. Leider ist dieses Vernunftsgen bei mir nicht ganz so stark ausgeprägt und um mich dennoch den Freuden des Wassersports hingeben zu können, entwickelte ich bereits nach 2 Tagen den „Gummihandschuh-Panzertape-Spezialverband“. Dieser hat sich echt bewährt und inzwischen ist schon fast alles wieder verheilt und ich kann den Backflip springen, bei dem man sich in der Luft um die eigene Körperachse dreht. Das macht vielleicht Spaß!

 

Da ich nun auf den Radtouren nicht mehr mitgenommen werde :-), erklimme ich die Berge jetzt auf eigene Faust. Hightlights waren dabei die Fahrt auf den Zuckerhut und die Mammuttour auf den mit 914 m höchsten Berg der Insel, den Pantokrator. Klingt jetzt vielleicht nicht so imposant, aber da es von unserem Ort bis dahin mal so etwa 50 km Luftlinie sind, hat man danach mal so locker 2000 Höhenmeter und 150 gefahrene Kilometer in den Beinen. Das Ganze dann bei 35 Grad - in der sengenden Mittagshitze - oft ohne Schatten, denn auf dem Berg wächst nicht mehr so viel... - wie bekloppt muss man eigentlich sein, um sich so etwas anzutun???

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