Townsville oder "Brownsville"???

Von Cardwell musste ich mich nun verabschieden, denn ich wollte 150 km weiter nach Sueden reisen, um in Townsville David und Shirley zu treffen, die einen Katamaran besitzen und am "schwarzen Brett" in Cairns Leute zum Mitsegeln suchten. Aber dazu mehr spaeter...

 

Von Cardwell aus versuchte ich zu trampen, was auch super klappte. Musste nur 15 min warten bis eine aeltere Frau anhielt. Ihr Musikgeschmack entsprach zwar nicht unbedingt dem meinigen... :-), aber ich war gluecklich, auf eine Einheimische (aus Cairns) gestossen zu sein, weil ich doch moeglichst viel ueber Land und Leute erfahren moechte. Und sie war in der Tat auch die ganzen 150 km am Reden. Ich hoerte die Geschichte vom "One-Day-Dog", den sie von weit her geholt hatte, um ihn am naechsten Tag wieder zurueckzubringen, weil er Floehe hatte und Menschen nicht mochte..., ich lernte, dass Kanguruhs nichts trinken, sondern Fluessigkeit allein ueber ihre Nahrung zu sich nehmen... und ich erfuhr, dass die Bewohner von Cairns Townsville spoettischerweise Brownsville nennen, weil es dort lange nicht mehr so gruen wie in Cairns ist. Und letzteres war auch tatsaechlich der Fall. Das saftige Gruen war auf einmal verschwunden. Es gab zwar noch Baeume, aber die wirkten eher duerr und trocken und ich machte mich mit ihr zusammen darueber ein wenig lustig, hatte ich doch die letzten Wochen das satte Gruen des Regenwaldes auch so sehr genossen und lieben gelernt. Sie war echt sehr nett. Wir machten auf halber Strecke ne Rast und sie teilte mit mir sogar ihren Kaffee, ihr gekochtes Ei, Schinken und Kraecker. Und schliesslich fuhr sie mich sogar bis in die Innenstadt von Townsville, obwohl sie soweit haette gar nicht fahren muessen.

 

Townsville selbst ist ne eher haesliche Stadt mit viel Industrie, ein paar netten Restaurants und einer recht schoenen Strandpromenade, von der aus man einen guten Blick auf das beliebte Ausflugsziel Magnetic Island hat. Ich verzichtete allerdings auf diesen Ausflug, denn zum einen wuerde die Insel sicher Hinchingbrook Island nicht toppen koennen und zum anderen wuerde ich ja bald schon wieder eine Woche lang Inseln sehen...

 

Und so entschied ich mich stattdessen, mal auf den Castle Hill zu kraxeln. Dies ist ein ebenfalls eher haesslicher Felsen, der mitten in der Stadt steht, aber einen guten Ausblick zu bieten hat. Dachte eigentlich, dass ich dort ziemlich allein sein werde, aber weit gefehlt. Es war die Joggingstrecke der Einheimischen und ich kam mir mit meiner Kamera ploetzlich ein wenig fehl am Platz vor. Und so tauschte ich meine Kamera nach ein paar Minuten gegen meine Wasserflasche aus und mischte mich unter's "Volk"... und fuehlte mich endlich mal fuer eine Weile nicht wie ein Tourist. Oben angekommen musste ich die Kamera allerdings wieder auspacken... Warum, seht ihr auf den Bildern...  

 

 

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