Atlantikküste - Tierisch gut...

Inzwischen haben wir, entgegen einiger Gerüchte, dass man ein Ausreiseticket aus Costa Rica und eine Gelbfiberimpfung benötigt, völlig problemlos die Grenze von Panama nach Costa Rica passiert und sind in Puerto Viejo angekommen. Zum Glück haben wir den Bus genommen....


"La pura vida" ist hier die Devise. Alles geht megaentspannt zu, aus den Bars tönt Reggae-Musik, es riecht an allen Ecken nach Gras und man trägt Dreadlocks. Bereits unser Hostal versprüht diesen wunderbaren Charme. Es gibt eine offene Küche mit Sandboden, von der aus man durch einen wunderschön bepflanzten Garten das Meer sehen und hören kann. Die Wände sind liebevoll bemalt und direkt neben dem Haus hängen Faultiere rum und in den Baumkronen toben die Affen. Es ist einfach paradiesisch. 

Von hier aus besuchten wir den Nationalpark in Cahuita. Aufgrund der heftigen Regenfälle der letzten Wochen waren leider nur knapp 2 km begehbar, was dem Erlebnis aber keinen Abbruch tat. Gleich am Eingang kletterten, auf der Suche nach leckeren Blättern, schon wieder Faultiere über unseren Köpfen herum. Hätte nicht erwartet, dass man die hier quasi an jeder Ecke sieht und sie doch nicht nur faul abhängen. Die sind einfach zu süß.  

Wenige Meter weiter gab es diese Prachtexemplare von Helmbasilisken zu sehen, auch Jesus-Christus-Echsen genannt.   Unglaublich, wie schön die waren. Und verrückt, dass die hier einfach so in freier Natur leben. Uns fehlten für ein paar Minuten echt die Worte.

Wir waren so fasziniert, dass wir die frechen Affen, die sich vor allem an den Picknickplätzen tummelten, fast übersahen. 

Und nicht weniger frech waren die Waschbären... Aber kann man so einem süßen Geschöpf etwas übelnehmen?

Auch Schlangen, Papageien, Echsen und Schildkröten tummelten sich dort. Die Artenvielfalt war beeindruckend. Und die setzte sich fort an der nördlichen Atlantikküste, wo wir dem Nationalpark in Tortuguero einen Besuch abstatteten. Dorthin gelangt man nur auf dem Wasserwege und  schon die 3-stündige Bootsfahrt dahin durch die Kanäle war ein Erlebnis. Die Ufer waren dicht bewachsen und hin und wieder lagen Kaimane und riesige Krokodile rum. Also schwimmen war hier eher nicht angesagt. 

Am Abend gingen wir mit Taschenlampen auf eine Nachttour, um die kleinen Tiere des Regenwaldes zu bewundern. Schade, dass unser Guide nichts erklärte und auch keine Ahnung hatte, sondern mit seiner Taschenlampe voraussprintete, um am Ende kaum Tiere zu finden... Die meisten Tiere, wie z. B. Schlangen und ein Gürteltier (verrückt, was es hier alles gibt),  fanden wir selber. Unser größter Wunsch war es allerdings, das Wahrzeichen Costa Ricas zu sehen, den grünen Pfeilgiftfrosch mit den roten Augen. Zum Glück waren noch ein paar andere Gruppen mit kompetenteren Guides unterwegs, die ihn schließlich aufstöbern konnten. Ist der nicht wunderschön? In dieses Foto habe ich mich gnadenlos verliebt.

Am nächsten Tag ging es auf Kanutour. Ja, Urlaub kann auch hart sein. Treff war um 5:40 Uhr, da die Tiere in den frühen Morgenstunden am aktivsten sind. Und da auch das Wetter in den frühen Morgenstunden am besten war, bereuten wir die Entscheidung keinesfalls.

Denn auch wenn es bisher auf den Fotos nicht so rüberkommt. Es regnet richtig viel. Da weiß man dann auch, warum es Regenwald heißt und wo diese üppige Vegetation herkommt.

Mit Gummistiefeln kann man aber dennoch die matschigen Wege begehen, und es lassen sich so einige Dinge entdecken. 

Habt ihr die kleine Schlange auf dem Bild gefunden, die fast aussieht wie die Stiele der rankenden Pflanzen? Und habt ihr auf dem Spinnenfoto gesehen, dass die vielen kleinen weißen Punkte alles geschlüpfte Babyspinnen sind? Huuuu, ein Hauch von Arachnophobia. Und könnt ihr euch ein Bild machen, wie riesig der Schmetterling auf dem Bild ist, wenn er fliegt? Das war der größte Schmetterling, den ich je in meinem Leben gesehen habe. Er war bestimmt 20 cm groß. Es ist schon eine faszinierende und total andere Welt, dieser Regenwald. :-) Dennoch sind wir froh, ihn jetzt erst mal für ne Weile verlassen zu können, denn unsere Klamotten trocknen durch die feuchte Luft überhaupt nicht mehr. Wir steuern jetzt die Hauptstadt San José an. Und dafür gehts noch mal aufs Boot.