Ankunft mit Hindernissen

Freitag um 22:45 Uhr war meine letzte Spätschicht geschafft. Juhuu! Glücklich, dass der Urlaub nun beginnen kann und wir alle Vulkane von Mittelamerika besteigen können, düste ich mit meinem Roller nach Hause, wo Franky schon auf mich wartete. Allerdings war all meine Euphorie sofort schlagartig ausgebremst, als er mir humpelnd und mit dickem blutunterlaufenem Fuß entgegenkam. Oh nein! Er war quasi 7 Stunden vor Abflug auf der Treppe umgeknickt und hatte sich höchstwahrscheinlich einen Bänderriss zugezogen. Wir hatten aber weder die Zeit, einen Arzt aufzusuchen, noch war unter diesen Umständen ein vollkommen unbeschwerter Start in den Urlaub möglich. Irgendwie drückte das doch ganz schön auf die Stimmung. Aber uns blieb erst mal nichts anderes übrig, als uns auf den Weg zu machen. Es konnte schließlich nur noch besser werden.

Diese Hoffnung hielt an, bis wir in Amsterdam ankamen. Der Flieger nach Panama war aufgrund des Sturmes der vergangenen Tage vollkommen überbucht und man sagte uns, es bestehe so gut wie keine Chance, dass wir an dem Tag noch mitkommen. Wir gehörten zu den etwa 12 Personen, die nun darauf hoffen mussten, dass irgendwelche Passagiere nicht erscheinen. Vielleicht könnt ihr euch ja ein bisschen vorstellen, wie so etwas bei einem ankommt, wenn der erste Rückschlag noch gar nicht richtig verdaut ist. Die Laune war wirklich kurzzeitig am absoluten Nullpunkt angekommen. Das Boarding war inzwischen beendet. Wir saßen da, warteten und hofften. Dann wurden die ersten Namen aufgerufen. Wir kamen uns vor wie bei "Germanys Next Topmodel", und die Spannung stieg, ob es hieß "Ihr fliegt weiter" oder "Ich habe leider heute kein Ticket für euch dabei".  Aber wir hatten Glück. 5 von den 12 Wartenden konnten noch mit, und wir gehörten dazu. Yeah, wir konnten zwar nicht nebeneinander sitzen, aber egal, Hauptsache, wir waren drin im Flieger.

Als wir nach 11 h Flug und durchgemachter Nacht vollkommen müde in Panama City ankamen, freuten wir uns nur noch auf unser Zimmer in einem Hostel in der Altstadt, was Franky vorab schon gebucht hatte. Aber wenn schon einmal der Wurm drin ist, dann richtig. Wir hatten uns da wohl im Datum vertan und das Zimmer erst für den Folgetag gebucht. Super! Warum sollte heute auch noch irgendetwas glatt laufen? Wäre ja wirklich langweilig... Und da es keine freien Zimmer mehr gab, teilten wir uns schließlich zu zweit das letzte freie Bett in einem 6-Bett-Zimmer ohne Fenster. Die Luft glich der von Umkleideräumen in Schulturnhallen bei 30 Grad,  aber nach so einem Tag war eigentlich auch alles ganz egal und wir schliefen umso besser.